Auf Walserpfaden

25.8: Gressoney, Champoluc, Rifugio Grande Tournalin

Am Rifugio Vige Vano habe ich heute morgen keinen Stress. Die Gondeln machen erst gegen 9 Uhr auf. Leider ist immer noch Whiteout. Da finde ich es auch nicht tragisch ab dem Passo Salati mit der Gondel runterfahren zu müssen – wegen starker Bautätigkeiten ist dies diesen Sommer so vorgeschrieben (Notiz für Variantenskifahrer: u.a. wird eine neue Gondel Richtung Rif. Gnifetti/ Stolemberg gebaut – das „alte“ Variantengelände wird damit wieder bequem zugänglich).

Auch an der Mittelstation herrschen immer noch starke Wolkenfelder vor. Einen Wanderweg finde ich bei dieser Sicht eh nie. Also schieße ich die erstbeste Skipiste hinunter. Fühlt sich garnicht so unsteil an und ist auch recht spassig.

Im Tal von Gressoney in Staffal gehts direkt weiter mit Gondel und Sessellift auf die Bettlinohöhe (2730m). Kurz einmal um die Liftstation aus Gressoney rumgerollt und schon lacht mich ein feiner Trail direkt neben der Skipiste an. Als wäre er für Biker angelegt geht es zunächst durch enge Spitzkehren im mässig steilem Schuttgelände langsam bergab. Der Trail wird schnell flüssiger und geht schließlich in Fallinie der nun flachen Skipiste entlang bis zur Liftstation. Von dort quere ich kurz auf die linke Bachseite und rase diesen tollen Flowtrail weiter auf einer Gräte, bergab. Nach kurzem Steilstück biege ich links auf einen Forstweg. Nach wenigen Metern würde hier ein gut aussehender Waldweg weiterführen. Es scheinen aber größere Arbeiten hier im Gange, und daher halte ich mich brav an die Verbotsschilder.

In Champoluc angekommen, merkt man auch sofort wo das Geld für die umfassenden Bauarbeiten liegt. Genau hier.

Ich finde das Geld zwar nicht direkt, dafür die Auskunft über mein Weiterkommen. Über den großen Walserweg auf etwa 3000m mag ich mich heute nicht mehr quälen. Aber komplett Strasse und Bus um einige Täler herum sind auch nicht so das wahre Bikerglück. Also ab durch die Mitte! In diesem Fall zum Rifugio Grande Tournalin auf 2600m.

Ich wechsle beim 1000hm-Aufstieg zwischen Forststrasse und einem alten Walser-Fußweg. Nach einigen alten Walserhäusern erreicht man eine hübsche Hochebene.

Von hier stapfe ich bei stabilem Wetter noch gemütlich bergauf und erreiche gegen 15 Uhr die privatbewirtschaftete Hütte.

Draussen setzt schauerartiger Niederschlag ein. Gut dass ich es hier gemütlich warm habe. Scheint als wäre ich hier im Rifugio wieder einziger Gast…

Von hier gehts morgen noch weitere 200hm bergauf, und schon kann ich nach Valtournenche/ Cervinia rollen.

~ von romarius - 26. August 2009.

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